Die Glühbirne ist aus dem Handel verschwunden. Was eignet sich nun zum Lampenersatz: Sind Energiesparlampen nicht nur energieeffizienter sondern bieten auch eine bessere Lichtqualität als Halogenlampen? Und was kann die LED-Technik heute schon leisten?
Glühbirnen verbrauchen im Vergleich zu ihrer Leuchtwirkung sehr viel Strom und sind daher in der Schweiz und Europa verboten worden. Vom generellen Verkaufsverbot ausgenommen bleiben einzig Lämpchen für Backöfen, Kühlschänke oder den Kronleuchter, in denen zwar weiterhin ein Wolframfaden zum Leuchten gebracht wird, aber wofür es bislang keine passenden Alternativen gibt. Weil die Glühbirnen jedoch nicht ewig leben, kommt die Suche nach einem geeigneten Lampenersatz eher früher als später auf die Konsumenten zu.
Eine energieeffiziente Alternative ist die Energiesparlampe, weil sie mit einem Fünftel des bisherigen Stromverbrauchs fast ebenso viel Licht erzeugt wie eine Glühbirne. Halogenlampen (auch als Fluoreszenzlampen bezeichnet) sind nur 20 % sparsamer; ihre Beleuchtungswirkung kommt der Ursprungsvariante dagegen am nächsten. Grundsätzlich gilt es beim Ersatz von Glühbirnen auf die leistungsspezifischen Angaben (in Watt), die Geometrie, das Sockelformat (siehe Tabelle) sowie die Lichtfarbe zu achten: So sind Energiespar- und Halogenlampen mit warmem Licht mit «warmweiss» und «WW 827» gekennzeichnet.
Bisher | Ersatz durch | |||
|
Glühbirne |
Eco-Halogen |
Energiesparlampe |
LED |
Länge |
10 cm |
modellspezifisch |
7-15 cm | 8 -17 cm |
Sockelfassung |
E14, E 27 |
E 27, GU 10 |
E 14, E 27 |
E 14 , E 27 |
Leistung |
25 Watt |
18 Watt |
7 Watt |
4 Watt |
|
60 Watt |
42 Watt |
15 Watt |
10 Watt |
|
100 Watt |
53 Watt |
20 Watt |
12 Watt |
Energieverbrauch | 100% | 80% | 20% | 12% |
Quelle: www.bkw.ch, www.topten.ch
Energiesparlampen sind aber nicht nur bedeutend sparsamer; sie kosten immer noch ein Mehrfaches der alten Glühbirnenpreise. Gleichzeitig können sie selbst Lichtprofis nicht vollständig überzeugen. Tatsächlich kämpft die Kompaktleuchtstofflampe (so die technische Originalbezeichnung) mit vielen Problemen: Die einen stört der Quecksilbergehalt; andere monieren verzögerte Einschaltzeiten, ungenügende Schaltfestigkeit oder dass Energiesparlampen nicht dimmbar sind. Auch die deutsche Stiftung Warentest beurteilt ihre Beleuchtungsqualität nur mit «befriedigender» oder sogar «ungenügender» Note.
Lichtfarbe und Lichtqualität werden bei den Halogenlampen zwar jeweils mit «sehr gut» beurteilt. Zudem gibt es für fast alle Einsatzbereiche einen passenden Ersatz. Aber es handelt sich bei diesen Produkten um einen energetischen Kompromiss: Sie schlucken viermal mehr Strom als Energiesparlampen und erreichen daher nur Energieeffizienzklasse C, obwohl sie meistens als «Eco»-Version deklariert sind. Zudem leben sie im Durchschnitt nur 2 Jahre und damit bedeutend weniger lang als Energiesparlampen. Ihre Lebensdauer ist daher kaum länger als diejenige der althergebrachten Glühbirnen.
Die Energieeffizienz der LED-Technik ist dagegen konkurrenzlos: Im Vergleich zur Energiesparlampe spart der Betrieb einer LED-Lampe rund 40 % Strom. Dagegen ist die Langlebigkeit zu einem unsicheren Qualitätsfaktor geworden. Durfte bislang mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren gerechnet werden, warnen Fachleute inzwischen, kaum mehr als 10 Jahre zu erwarten. Doch was das Anwendungsspektrum betrifft, haben die LED-Hersteller zuletzt enorme Fortschritte erzielt: LED-Leuchten liefern warmes Licht und bieten sich zum Universalersatz für die bisherigen 40- bis 60-Watt-Glühbirnen an. Einzelne Produkte erreichen sogar Leuchtstärken, die derjenigen einer 75-Watt-Birne ähneln. Im Wohnbereich mangelt es jedoch an LED-Varianten vor allem im 100- bis 300-Watt-Bereich. Wichtig zu wissen ist: Die neusten LED-Produkte sind in Birnen- oder Kerzenform erhältlich, und im E27- und E14-Sockelformat. Und auch die klassische Klarglas-Birne wird mit der LED-Technologie inzwischen verblüffend gut imitiert.
Ausserdem fällt auf, wie das Preisniveau im LED-Bereich sinkt. Wurden vor wenigen Jahren Lampen noch für über Fr. 50.- verkauft, sind heute Preise unter Fr. 20.- selbst für qualitativ hochwertige Produkte keine Seltenheit mehr. Fachleute warnen allerdings vor billigen No-Name-LED-Produkten, weil diese Qualitätsmängel aufweisen können.
Was für den Lichtmarkt – nach dem Glühbirnenverbot – grundsätzlich gilt: Im Langzeitverhalten bieten Energiesparlampen und die Leuchtdioden die preisgünstigsten Beleuchtungsvarianten. Dennoch können die Auswahl und das Ersatzangebot schnell verwirren. Insbesondere sind die deklarierten Angaben auf den Verpackungen zahlreicher geworden: War früher einzig die Leistungszahl von 25 bis 100 Watt relevant, erschliesst sich die Produktequalität nun über Energieeffizienzklasse, Lichtstrom (Lumen) sowie Lichtfarbe (Kelvin). Immerhin haben die bisherigen geometrischen Formate wie Birnen und Kerzen überlebt. Und auch die Einheitssockel E 27 und E 14 werden beibehalten, um den Lampenaustausch zu vereinfachen.
Kriterium |
Glühlampe (40- od. 60-Watt) |
Eco-Halogen-lampe |
Energiesparlampe |
LED |
Energieeffizienz (Lichtstrom pro Watt) |
6 - 15 lm/W |
10 - 23 lm/W |
13 - 60 lm/W |
18 - 80 lm/W |
Leistungsaufnahme (beispielhaft) |
60 Watt |
42 Watt |
15 Watt |
12 Watt |
Lebensdauer |
1'000 Std. |
2'000 Std. |
6'000 – 15'000 Std. |
15'000 – 20'000 Std. |
Ungefährer Kaufpreis |
Fr. 2.- |
Fr. 5.- |
Fr. 15.- – 40.- |
ab Fr. 20.- |
Schaltzyklen |
unbeschränkt |
unbeschränkt |
3'000 - 500'000 |
unbeschränkt |
Aufstartzeit |
sofort |
sofort |
20 - 180 Sek. |
sofort |
Farbwiedergabe |
100 Ra |
100 Ra |
80 Ra |
60 – 95 Ra |
Dimmbarkeit |
ja |
ja |
einzelne Modelle |
ja |
Graue Energie |
1 % |
1 % |
5 % |
5 % |